Lost Girls

Lost Girls - NetflixDas ist kein Film, der gut unterhält. Das ist kein Film, der Mut macht. Das ist ein Film, der vom Zustand dieser Welt erzählt und damit perfekt in das Gesamtwerk der Dokumentarfilmerin Liz Garbus passt. Lost Girls handelt von einer Mordserie, der zwischen 1996 und 2010 vor allem Sexarbeiterinnen zum Opfer fielen. Polizei und Medien zeigten offenbar wenig Interesse an Aufklärung – für sie waren die Opfer wohl nur ein paar „Huren“, die es nicht besser verdient hatten. Die Frauenverachtung des unbekannten Täters und anderer Personen ist stets Gegenstand dieses Films, in dem die Mutter einer Vermissten gemeinsam mit den anderen Töchtern und weiblichen Hinterbliebenen nach Wahrheit sucht. Dass Garbus zuvor nur Dokumentationen drehte, merkt man diesem Spielfilmdebüt an. Sie verzichtet auf unnötige Zuspitzungen, interessiert sich mehr für Ambivalenz als für Spannung und zeigt Bilder, die kaum inszeniert wirken, weil sich die Charaktere natürlicher zur Kamera verhalten als man das aus ähnlichen Genrefilmen gewohnt ist.

Filmplakat: Netflix

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