60 Jahre nach dem japanischen Ur-Godzilla und 16 Jahre nach der misslungenen Emmerich-Interpretation (…und noch zwei Dutzend andere Filme…) wagt sich erneut eine US-Produktion an die Story der zerstörerischen Kreatur. Das, was Gareth Edwards schon im Kleinen mit Minibudget gelungen ist („Monsters“), gelingt ihm nun auch im XXL-Format: Godzilla ist über weite Stre-cken fesselndes Genrekino mit Überraschungen, Eye Candy und vielen Verbeugungen vor dem Original. Ein schwacher Hauptdarsteller (Aaron Taylor-Johnson) und ein paar Logiklöcher („Hey, ich lass mich nicht evakuieren, sondern warte, bis DU mich abholst“) trüben den guten Gesamtein-druck ein wenig. Aber drauf geschissen. Edwards weiß, wie man ein Monster in Szene setzt. Er weiß, wie man den Zuschauer neugierig macht, ständige Ungewissheiten schafft und wie man eine Kultfigur dann bombastisch in voller Größe präsentiert und den bekannten Schrei von sich geben lässt. Er weiß, wie man eine schon fast 30mal erzählte Geschichte sinnvoll variiert und Spannung erzeugt, ganz ohne klassisches Gut-Böse-Muster. Und er weiß, wie man es schafft, sowohl Monster als auch Mensch gleichrangig nebeneinander agieren zu lassen, indem er immer wieder eindrucks-voll, aber nahezu unauffällig den Fokus verschiebt. Und schließlich weiß er auch, wie man ein wahnsinnig beeindruckendes Schlussbild für einen vor allem formal ziemlich beeindruckenden Film findet.
DOUBLE-REVIEW: Hier geht’s zu Knuts „Godzilla“-Review!
Filmplakat: Warner Bros.