Wieder einer dieser Doku-Filme, die einen großartigen Blick auf menschliches Leben werfen und für die doch kaum einer ins Kino gehen wird. Dabei erzählt Regisseurin Hilla Medalia die Ge-schichte des Tanzlehrers und ehemaligen Preistänzers Pierre Dulaine und der Kinder Jaffas ganz unangestrengt, hält sich praktisch kommentarlos zurück und lässt die Protagonisten erzählen. Davon wie es ist, als jüdisches Mädchen die Hand eines palästinensischen Jungen zu nehmen, in Jaffa – jener arabischen Stadt, die 1948 unter israelische Kontrolle gebracht wurde und in der nun zwei verfeindete Bevölkerungsgruppen Seite an Seite nebeneinander her Leben. Dancing In Jaffa ist erfrischend leicht, so ernst der Hintergrund des Films auch ist. Hier wird keine soziale Revoluti-on geplant oder der große Arthouse-Zeigefinger gehoben. Es wird ein leidenschaftlicher und muti-ger Lehrer und seine talentierten Schüler gezeigt, die es gar nicht fassen können, wie ein gemein-samer Tanz einen anderen Menschen näher bringt. Es ist nicht auszuschließen, und wer würde das auch abstreiten wollen, ist ja nichts dabei immerhin, also warum um den heißen Brei drum herum-reden, dass beim Gucken Tränen fließen könnten und werden.
Filmplakat: MFA