Podcast #7: Der interstellare Cast – Ménage à trois im Review-Wurmloch

Geh nicht gelassen in die gute Nacht. Gucke lieber „Interstellar“ im Kino. Und höre im Anschluss unseren reviewigen Podcast zu Christopher Nolans Weltraum-Epos! Zum ersten Mal in fantastikulärer Dreierbesetzung sprechen wir über mangelnde Mann-eskraft, mehrdimensionale Möbelstücke und einen Matthew McConaughey, der wieder Mal nicht von dieser Welt zu sein scheint!

(Die Inhaltsübersicht findet sich wie immer unten in den Shownotes.)

Brenne, rase, wenn die Dämmerung lauert. Trotzdem gilt im Straßenverkehr wie auch beim Podcasten: Anschnallen nicht vergessen! Wir haben heute einen besonderen Gaststar im Gepäck – die Amina aus Leipzig – und schnacken mit ihr über Christopher Nolans monumentales Sci-Fi-Abenteuer „Interstellar„!

Nach der Begrüßung und Einleitungsschabernack verschaffen wir uns zunächst einen groben, SPOILER-FREIEN Überblick über den Film, geben erste Einschätzungen ab und machen uns daraufhin ans verspoilte Eingemachte: Was war so richtig geil an dem Film? Was war eher suboptimal? Wie cool ist TARS und wo kriegt man einen zu kaufen? Welches Problem hat eigentlich Dr. Mann und wie ironisch kann so ein Telling-Name sein? Seit wann verkauft IKEA mehrdimensionale Möbelstücke und wie texanisch kann Matthew McConaughey noch klingen, bis ihn keiner mehr versteht? Was geht mit Gott und wer würde in einem Kampf der einflussreichsten, interstellaren Mächte gewinnen: die Schwerkraft oder die Liebe? Finde es heraus! Dem sterbenden Licht trotze, wutentfacht!

 

Zum Speichern des Podcasts klickt einfach mit der rechten Maustaste auf das linke Logo oder auf „Download„, wählt anschließend „Ziel speichern unter…“ aus. Ihr könnt aber auch mit diesem Player direkt reinlauschen:

 

Shownotes:

  • 00:01:41 – Begrüßung mit Special Guest Star Amina
  • 00:04:25 – Thema-Thema: „Interstellar“ von Christopher Nolan
  • 00:06:40 – Better Know A Special Guest Star
  • 00:12:36 – SPOILER-FREIE Auswertungsrunde
  • 00:15:48 – Knuts SPOILER-FREIES Produktionswertegeblubber
  • 00:18:24 – Welcome to the SPOILER-Zone! + Die Handlung (wer’s braucht…)
  • 00:24:37 – Dr. Mann is not the man.
  • 00:34:26 – Zwei-In-Eins-Sci-Fi
  • 00:39:39 – Mehr Abenteuer als Science Fiction?
  • 00:44:46 – Galaktische Schauspielerei
  • 00:51:05 – Roboterrumkumpeln und die Kraft der Liebe
  • 00:59:57 – Der dritte Akt: Mein Vater ist ein Außerirdischer
  • 01:11:49 – Gott wohnt hier nicht mehr
  • 01:19:27 – Rede lang, Sinn kurz: wunderbar, episch, leicht enttäuschend
  • 01:20:56 – Der Wert der Menschheit an sich? Nope
  • 01:25:36 – Dem McConaughey sein nächster Oscar?
  • 01:32:13 – Verabschiedung

 

Nun sagt schon! Wie hat euch unsere Auswertung und Interpretation des wahrscheinlich größten Sci-Fi-Blockbuster des Jahres gefallen? Worauf hätten wir noch mehr Augenmerk legen können und welche Abschweifungen haben euch nicht so zugesagt? Fandet ihr es cool, dass wir mal eine dritte Stimme im Team hatten? Gerne mehr Gäste oder eher nich so?
Sagt uns eure Meinung – am besten hier in den Kommentaren, gerne aber auch per E-Mail an
mail(at)die-leinwanderer.de !

Und vergesst nicht auf facebook (facebook.com/leinwanderer) euren Senf los zu werden! Da in der Welt 2.0 die Netz-Reichweite der einzig wahre Lebenssaft ist, sind uns eure Likes, Comments und Shares lieb und teuer!

 

Dicksten Dank an …

Besonderer Dank gilt wie immer der Band Kultrekorder, die so gut waren und mit ihrem Stück „Hymne“ das Titelthema des Podcasts bereitgestellt haben. Das ist echt klasse von euch. Rockt weiter, Jungs!

Kultrekorder

Danken wollen wir außerdem wieder Karolin Holburg für ihre Stimme, die sie uns für das Intro geliehen hat. Grüße nach Dortmund!

 

Beitragsbild: Original von „Interstellar“ (Warner Bros. Pictures)

4 thoughts on “Podcast #7: Der interstellare Cast – Ménage à trois im Review-Wurmloch

  1. Nach einer gefühlten Ewigkeit habe ich es endlich auch gebacken bekommen, mir den Film mal anzusehen. Leider nicht auf großer Leinwand.
    Ich gehöre auch zur eher kleineren Gruppe der Enttäuschten. Dies mag nicht zuletzt daran liegen, dass mir Nolans Filme bisher sehr gut gefielen und, dass meine Erwartungen entsprechend hoch waren.
    Aber der Reihe nach:
    Trotz fehlender Leinwand fand ich den Film optisch sehr ansprechend. Technisch gibt es für mich nichts auszusetzen. Die Saturn-Szene war toll, die Andock-Szene ebenso; auch das unvorstellbare Wurmloch. Da der Ton bei mir nicht so doll war, ist mir die Musik nicht besonders aufgefallen. Dafür kann der Film natürlich nichts. Die Schauspieler waren top, ohne jede Frage. Genauso wie ihr drei, hat mir die Einführung sehr gut gefallen. Auch ich hätte gerne noch mehr Hintergründe zur Erde und der gegenwärtigen Situation gehabt. Ich fand die Zeit, die sich Nolan nahm, sehr klug gewählt. Nicht zu lang und nicht zu kurz. Die Grundidee des Filmes ist eine durchaus klassische, aber immer wieder spannende.
    Aaaaaallerdings: Im Gegensatz zu euch, hat mich der Film nur minimal gefesselt. Gerade von der behaupteten emotionalen (für Nolan eher untypischen) Tiefe habe ich nichts gespürt. Für mich war er in diesem Bereich ZU bemüht, was darauf hindeutet, dass ihm eher das unterkühlte (was ist daran eigentlich schlecht?) liegt. Abgesehen von der von euch hochgelobten Zeitverlust-Szene, bewegte mich in diesem Film nicht viel.
    Der Film mäanderte auch ein wenig zwischen den Genres. Ist es Sci-Fi? Ja. Aber, ist es ein Thriller oder ein Drama? Es gab einiges, was für beides sprach, aber nichts war prägend. Damit wurden die Elemente für mich ein wenig oberflächlich. Das ist schade, da inhaltlich so viel vorhanden ist.
    Weiterhin: der Film war kaum spannend. Ihr mochtet die Eisplanetenesequenz nicht? Ich fand, es war der erste Part das Filmes, in dem tatsächlich mal Spannung erzeugt wurde – das liegt auch daran, dass eben bis dato vieles potenziell Dramatische (Motive wie: Arterhaltung, Schutz der Familie, Egoismus versus Altruismus) nur ein wenig köchelte. Und Action gab es ja eher wenig, die für Spannung hätte sorgen können.
    Beim Ende schließe ich mich eurer Sicht an. Ich fand es sehr abgespaced und die Antwort „Das waren wir“ sehr stark vereinfachend. Die Zeitparadoxonfrage stellt sich ebenso.
    Ein paar Kleinigkeiten noch: Auch ich fand die Szene, in der Michael Caine fragt, ob er nicht der Pilot sein wollte, ein wenig peinlich. Das ist beinahe equivalent zu Randy Quaid in Independence Day. Interessant finde ich aber auch, dass Cooper sofort zusagt. Zum einen: Kein innerer Konflikt? Kein Gedanke an die Familie? Und, so fix? Das ist ein wenig ein Widerspruch zu der Zeit, die Nolan sich für die Einführung nahm. Das fand ich schade.
    Cooper ist bei seinem Reiseantritt also 33? Das ist eine Marginalie, aber als derart jung, geht er für mich nicht durch.
    Wie verhält es sich am Ende eigentlich mit der Zeit? Von dem Punkt, als Cooper aus dem fünfdimensionalen Raum ins das Krankenhausbett gelangt, vergeht derart viel Zeit, dass die Menschheit (oder ein Teil) auf eine riesige Raumstation verbracht werden kann (war es nicht nahe des Saturn?)? Wie geht denn das? Galt im fünfdimensionalen Raum denn auch eine extreme Zeitrelation (wie auf dem Wasserplaneten)? Das kann eigentlich nicht sein, weil ja das Handeln seiner Tochter parallel verläuft und zwar im selben Tempo. Also, wo ist die Zeitspanne, in der er nicht altert, seine Tochter hingegen plötzlich 80jährig ist?

    Was ich ganz spannend finde ist, dass ihr Matt Damons Figur so negativ bewertet. Er ist eigentlich ein enorm interessante Figur. Ihm wird Egoismus unterstellt. Ist das so? Der Weg, den er beschreitet (versuchter Mord) ist kriminell, keine Frage. Aber grundsätzlich handelt er einfach menschlich. Der Mensch ist ein gesellschaftliches Wesen, totale Einsamkeit wollen auf Dauer nur ganz wenige von ihnen erleben. Von daher ist sein Wunsch zutiefst menschlich. Das eigene Wohl über das der Menschheit zu stellen, mag demnach schwach sein, aber: Altruismus ist ein Ideal, nicht etwa gelebte Realität. Und genau dies führt uns seine Figur vor Augen. Hier hat Nolan eigentlich einen starken Moment, verfolgt ihn aber nicht konsequent. Und, es wäre auch deplatziert, weil diese fundamentale Frage (ich kritisierte ja oben schon das mangelnde Ausschöpfen potenziell Dramatischen) bis dato überhaupt nicht im Zentrum stand. Die gesamte Mission wurde in ihrer Sinnhaftigkeit überhaupt nicht hinterfragt. Muss die Menschheit weiter existieren? Warum? Was macht sie aus? Diese Dinge spielen keine Rolle, sind aber für Matt Damons Figur zentral.
    Aber, nicht nur für ihn. DENN: Anne Hathaway, die wohl von den meisten als eher positive Figur wahrgenommen wird, will eigentlich genauso egoistisch zu Werke gehen. Sie will, bei der Festlegung der Route, ihrem individuellen Wunsch nachgehen, der die Mission betreffend aber die deutlich schlechteren Aussichten hat. Ich teile Knuts Einschätzung, dass die konkrete Wortwahl hier ein wenig dick ist (Wie gesagt: vielleicht ist es nicht Nolans Sache), aber im Kern spricht auch sie etwas fundamental Menschliches an. Beim Gucken des Films sagte ich: Sie hat Unrecht – die große Mission betreffend, aber eigentlich nur, weil auch ich mich von Motiven leiten lasse, dass Opferbereitschaft und Gemeinsinn Dinge sind, die von jedem gelebt werden. Das ist Unsinn. Der Altruist ist eine Seltenheit, ein Ideal. Wir alle applaudieren ihm, sind in der Regel aber kein stückweit wie er. Diese Denke ist in den beiden Figuren bzw. ihrer Bewertung unheimlich gut greifbar, kommt im Ganzen des Filmes aber viel zu kurz. In den beiden ist Menschlichkeit zu finden. Der eine ist der Bösewicht, die andere nicht. Das ist schon ein wenig irritierend.
    Daran schließt sich dann nämlich auch die Frage an, die ihr zum Glück am Ende noch aufgeworfen habt: Sollte die gegenwärtige Menschheit gerettet werden, oder der Mensch lediglich als Spezies überleben. Ein sehr interessante Frage. Ich tendiere auch zum ersten, aber darüber nachdenken kann man schon ein oder zwei Minuten. Den Film betreffend behauptet ich aber mal: Es gab nie einen Plan A. Er wurde für nicht umsetzbar gehalten, sondern diente als eine Art Feigenblatt für die eigentliche Mission. Plan B.

    1. Wir haben alle wenig Zeit, deshalb mit viel Verspätung: Vielen Dank für deinen ausführlichen, konstruktiven und sehr interessanten Kommentar, der den Podcast im Prinzip um eine vierte große Perspektive ergänzt. 🙂

  2. Woah, Leute! Plan B ist für’n Arsch?! Wenn wir heute von der Besiedelung des Weltalls sprechen, ist doch völlig klar, dass nicht die gesamte Menschheit die Koffer packt und auf einen anderen Planeten umzieht. Das funktioniert nie und nimmer, selbst wenn wir Antigravitation hätten. Die Idee ist doch immer, dass sich auf anderen Planeten neue Kolonien bilden, und mit ihnen natürlich auch neue Kulturen. Natürlich klingt es erst einmal bitter, Plan A aufgeben zu müssen, aber mal im Ernst: ich kann mir vorstellen, dass sich ein Großteil der Menschheit sowieso nicht darauf eingelassen hätte, auf einen anderen Planeten zu ziehen.

    Aber stimmt schon: es ist erstaunlich, wie wenig dem einzelnen Individuum am Überleben der eigenen Spezies liegt. Mir wird jetzt erst so richtig klar, warum Professor Brand es vor allen Menschen geheimhalten musste, dass er die Gravitationsgleichung ohne diese Quantendaten so nicht lösen konnte.

    Na gut. Schön, dass ihr Amina als Gast hattet. Das bringt definitiv Leben in den Podcast, und eine dritte Meinung kann nie schaden. Knuts und Renés Meinungen sind für mich zwar auch nicht gerade vorhersagbar, aber eine dritte Unbekannte bringt nochmal frischen Wind mit.

    Bei Tars kann ich auf jeden Fall Knut zustimmen: coolster Roboter, den ich bisher in Filmen gesehen habe. Mir hat vor allem gefallen, wie sehr er mitdenkt und Eigeninitiative zeigt. Er schätzt Gefahren richtig ein und handelt dann auch, ohne, dass ihm erstmal jemand Anweisungen geben muss, und er denkt voraus. Außerdem sieht er sich doch mehr als Teil der Crew denn als Diener der gesamten Menschheit — im Gegensatz zu HAL. Das machte Tars für mich sehr sympathisch.

    1. Die menschliche Spezies hat dem Planeten mehr zugesetzt als jede andere. Mögen es die, die es hier verbockt haben, auf einem anderen Planeten noch mal versuchen. 🙂

      Oder anders ausgedruckt: Ja, ich sehe in „Völkern“, „Nationen“, „Spezies“ und ähnlichem an sich nicht wirklich einen Wert, der erhalten werden müsste. Anders verhält es sich beispielsweise mit Tier- und Pflanzenarten, die bedroht sind, weil die Menschen so gerne schnelle Autos fahren oder ein paar Wälder abholzen, um Leuten beim Biathlon zugucken zu dürfen.

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