Richtig viel Eindruck konnte Dracula in den vergangenen Jahren in Filmen nicht hinterlassen. Die beiden wohl bekanntesten Adaptionen der jüngsten 20 Jahre – „Van Helsing“ (2004) und „Dracula Untold“ (2014) – waren zwar kommerziell erfolgreich, aber bei Cineast*innen unbeliebt. Diesen Missstand hat eine TV-Miniserie aus Großbritannien nun behoben. Die drei Teile erzählen jeweils eine Geschichte, die weitgehend für sich selbst steht, aber gleichzeitig mit den anderen verbunden ist. Während vor allem die erste Episode, die größtenteils in einem riesigen Schloss in den Karpaten spielt, sehr klassisch wirkt, wagen die Filmemacher*innen im letzten Teil einen mutigen Schritt in die Moderne. Was die Folgen eint, ist die gelungene Mischung aus blutigem Horror und schwarzem Humor sowie die alles überragende Dracula-Interpretation des Hauptdarstellers Claes Bang, die dafür sorgt, dass man den dunklen Grafen mit seiner stolz präsentierten und immer wieder ins Lächerliche gezogenen Männlichkeit sowohl fürchtet und liebt als auch verabscheut.
Plakat: Netflix