Batman ist richtig schlecht gelaunt. Nicht nur so ein bisschen „Wäääh, meine Eltern sind tot“-schlecht-gelaunt, sondern dermaßen angepisst, dass er den wohl stärksten Helden des Universums umlegen möchte: Superman. Warum Batman so drauf ist? Keine Ahnung. Gut, die finale Häuserschlacht in „Man of Steel“ hat einigen Bekannten das Leben gekostet. Aber dafür Superman verantwortlich zu machen, wäre doch etwas arg verkürzt nachgedacht, oder? Leider passiert genau das in Zack Snyders neuer DC-Verfilmung Batman v Superman. Ein einziger Satz des Fledermausmannes bringt das gesamte Dilemma auf den Punkt: „If we believe there’s even a one percent chance that he is our enemy we have to take it as an absolute certainty… and we have to destroy him.“ So simpel wie es die Gedanken des offenbar von George W. Bush inspirierten Superhelden sind, ist der gesamte Film gestrickt. Weil die Motivation für den zentralen Konflikt nicht plausibel gemacht wird, hängt „Batman v Superman“ dramaturgisch von der ersten bis zur letzten Minute in der Luft. Lex Luthor ist eine nervige Witzfigur und wäre Endgegner „Doomsday“ ohne Erklärung vom Himmel gefallen – es hätte weniger konstruiert gewirkt als das, was uns der Film stattdessen anbietet. Apropos Konstruktion: Die ganze Verzweiflung, mit der man dem Marvel Cinematic Universe nacheifert, drückt sich in einer besonders erbärmlichen Szene aus: Auch die weiteren Mitglieder der Justice League werden in das Filmuniversum eingeführt – als kleine Videoschnipsel in einem E-Mail-Anhang. Es ist zwar nicht auszuschließen, dass einzelne Filme gelingen werden (so inszeniert James Wan den „Aquaman“) – das DC-Projekt als Ganzes scheint aber jetzt schon gescheitert. Da wirkt das „Fant4stic“-Desaster im direkten Vergleich fast schon sympathisch und bescheiden.
Filmplakat: Warner Bros