Matthew McConaughy ist ein Aufschneider, ein Schönling, der zu feige ist, richtig zu schauspielern. Das habe ich bis vor Kurzem noch insgeheim gedacht, wenn ich an „Der Womanizer“ dachte, an „Zum Ausziehen verführt“, „Ein Schatz zum Verlieben“ und wie sie alle heißen. Nun bin ich bei Weitem nicht der Einzige, den der Texaner nun doch noch eines Besseren belehrt hat. In Dallas Buyers Club erhält ein Arschloch, dass es nicht besser weiß – wie so viele -, eine einst katastro-phale Diagnose, hat Glück im Unglück und erhält die Chance, das einzig Kluge zu tun. Und dabei tut er etwas Gutes. Er muss nicht gegen AIDS kämpfen, sondern wegen AIDS. Und das verändert ihn. McConaughey und Jared Leto, der den seligen Transvestit Rayon spielt, liefern in „Dallas Buyers Club“ die Performance ihres Lebens und die vielleicht stärksten Charakterdarstellungen dieses Jahres ab. Kamera, Kostüme und Sets sind herrlich simpel darauf zurechtkomponiert und fügen alle Elemente des Films auf eine Art zusammen, dass es summt. Sodass es auf eine sehr trau-rige, herzzerreißende Art summt.
Filmplakat: Ascot Elite