Schade, dass René einen total verhunzten Filmgeschmack hat. Zumindest was Godzilla von Gareth Edwards betrifft. Selten habe ich mich von zuvor angesehenen Trailern so betrogen gefühlt. Was ich darin sah, ließ spannungsvolle, atmosphärische Monsteraction in einem (verhältnismäßig) glaubwürdigen Setting vermuten. Allein die Besetzung von Bryan Cranston verspricht eine gewisse Erdung – doch Fehlanzeige. Der von Cranston gespielte amerikanische Ingenieur überlebt eine nuk-leare Katastrophe in Japan, verliert dabei seine Frau und entwickelt daraufhin ein gestörtes Verhält-nis zu seinem Sohn (Aaron Taylor-Johnson), der fünfzehn Jahre später ein muskulöser Soldat ist. So beginnt der eigentliche monströse Katastrophenfilm. Leider stolperte ich bei jeder erzählerischen Biegung in ein Logikloch, stieß mich bei jeder zweiten Kameraeinstellung an einer kitschigen Kante. Dramaturgische Bequemlichkeiten, wohin man schaut. Doch während das nur ärgerlich ist, ist die relative Langeweile am bedauerlichsten. Viel zu viel Zeit wird auf die Handlungen der mensch-lichen Akteure verwendet, obwohl diese altbacken flach, uninteressant und klebrig klischeebehaftet sind. Die Godzilla-Action selbst sieht gut aus – aber meist auch nur dann, wenn alles für einen Wallpaper-Schnappschuss stillhält. Dass dabei allerhand Zerstörung angerichtet wird, kann im Jahr 2014 jedenfalls nicht mehr sonderlich beeindrucken. Am Ende besteht „Godzilla“ aus einer Handvoll toller, audiovisuell stimmungsvoller Szenen – die es aber auch schon im Trailer zu sehen gibt – und einer ganzen Menge Füllmaterial drumherum, das nur mäßig mitzureißen vermag. Ach-tung: Der folgende irreführende Trailer ist irreführend.
DOUBLE-REVIEW: Hier geht’s zu Renés „Godzilla“-Review!
Filmplakat: Warner Bros.