Her

her-posterWenn Theodore (Joaquin Phoenix) von Berufs wegen jene Grußkarten, Trauerkarten, Glück-wunschkarten und Liebesbriefe für andere Leute verfasst, die selbst keine verfassen wollen oder können, dann macht ihn die erhoffte Freude bei den Beschenkten Freude, doch sie macht ihn nicht glücklich. Nicht nur will er als Autor mehr verfassen als fremde Post – er will auch weniger einsam sein. Theodore möchte jemanden haben, der ihm zuhört, ihm Witze erzählt, über seine Anekdoten nachsinnt, sich zum Mittag mit ihm über vorbeilaufende Passanten unterhält und zu dem er am Abend nach Hause kommen kann. Und so lernt er unverhofft Samantha (Scarlett Johansson) kenne, mit der er sich seltsamerweise anfreundet und zu der sich kurioserweise eine romantische Beziehung aufbaut. Denn dass er sich jemals in das Betriebssystem eines Computers verlieben könnte, eine künstliche Intelligenz, die selbstständig zu lernen zu fühlen beginnt, hätte Theodore nichte gedacht. Her ist eine absolut jetzige Geschichte in der Zukunft, bei der die Technik wie heute ist, nur viel weiter. Wo die Liebe genau so wehtut wie heute, die Grenzen zwischen Körper und Geist jedoch nicht mehr scharf zwischen Fleisch und Metall getrennt sind. „Her“ ist warmherzig bebildert und klug geschrieben, doch sind die Sphären, in die er abhebt, nicht verkopft. Es ist eher so, als hätte Scarlett Johansson gerne noch Mal einen Film drehen wollen, der sich anfühlt wie „Lost in Translation“.

 

Filmplakat: Warner Bros.

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