Wer kennt das nicht: Mann ist allein daheim, weil Frau und Kinder das Wochenende woanders verbringen. Plötzlich klingelt es und zwei regendurchnässte, verirrte junge Frauen stehen vor der Tür. Weil Mann ein Gentleman ist, bietet er den Damen an, im Haus auf das gerufene Taxi zu warten. Die Dinge nehmen ihren Lauf und nach einer sportlichen Nacht verwandeln sich die beiden Frauen in wahre Furien, die einem erst den Verstand und später womöglich das Leben rauben. So zumindest trägt es sich in Eli Roths neuestem Horrorfilm Knock Knock zu, der sich vielmehr jedoch als rabenschwarze und streckenweise bitterböse Komödie versteht. Familydaddy Keanu Reeves erwischt nach „John Wick“ zu Jahresbeginn nun die zweite Traumrolle binnen kürzester Zeit und hat sichtlich Spaß, zunächst den ausdauernden Avancen der Frauen auszuweichen und später überhaupt nicht mehr nachvollziehen zu können, was eigentlich vor sich geht. So richtig schlau wird man aus den Beiden tatsächlich nicht. Die Fragen, was genau sie motiviert, ob sie das alles wirklich ernst meinen und wie weit sie ihre perversen Spiele treiben wollen, hält die Spannung wiederum bis zum Schluss am Köcheln. Das ist wahrlich nicht ansatzweise originell, macht aber – direkt proportional zum Leiden des männlichen Protagonisten – jede Menge Spaß.
Filmplakat: Universum Film