Herzlichen Glückwunsch, Project: Almanac: Du bist schlechter als jeder Film, den ich im Jahr 2014 im Kino gesehen habe. Wie so ziemlich jeder Science-Fiction-Film fängt auch dieser durchaus interessant an, versagt über einen großen Teil seiner Laufzeit aber deswegen, weil er schlicht und ergreifend über keine Handlung verfügt. Nachdem ein paar clevere Highschoolkids eine unvollendete Zeitmaschine im Keller entdecken und auf einem Video aus der Vergangenheit sich selbst sehen (heißt: sie werden das Ding sowieso fertig bauen), basteln sie dran. Das dauert eine Weile. Eine ganze Weile. Nach einer Stunde gähnender Langeweile geht’s dann mal einen Tag zurück. Weil diejenigen, die in der Lage sind, eine Zeitmaschine zu bauen, nicht gleichzeitig wissen, dass man sich nicht selbst besuchen sollte, machen sie genau das. Kurz bevor sich einer der Jungs auflöst, hauen sie ab. Nichts passiert. In Zukunft/Vergangenheit meiden sie nun den Kontakt mit sich selbst, machen dafür aber andere Dinge: im Lotto gewinnen, Konzerte besuchen, Shoppen gehen, sich selbst geil finden. Das, was Sympathieträger eben so tun. Etwa eine halbe Stunde vor Schluss, als „Project: Almanac“ vom Bastelfilm hin zum teeniegerechten Konzert-/Liebesschnulzenfilm gewechselt ist, soll es dann wohl noch mal spannend werden – indem man Handlung und Motive ganzer Szenen von „Butterfly Effect“ kopiert. Was die Charaktere an manchen Stellen zu ihren Entscheidungen motiviert (anstatt einem Mädel in der Gegenwart zu sagen, dass man es liebt, tut man natürlich das Naheliegende: man reist in die Vergangenheit, um dem Mädel zu sagen, dass man es liebt, was wiederum natürlich eine verhängnisvolle Kettenreaktion in Gang setzt), bleibt rätselhaft. Die Logikfehler übersteigen das obligatorische Mindestmaß, das diesbezüglich in einen Zeitreisefilm hinein gehört, sogar noch. Zu allem Überfluss ist das Ganze auch noch billig im Found-Footage-Stil gedreht, der inhaltlich aber nicht wirklich gerechtfertigt ist – es gibt hier keinen plausiblen Grund, in Momenten, in denen das Leben in Gefahr ist, die Kamera laufen zu lassen. Und dann gibt es noch den Michael-Bay-Faktor. Der produziert diesen Streifen. Damit das auch jeder mitbekommt, fliegt während der Bastelphase mal eine Red-Bull-Dose in Zeitlupe und Großaufnahme durchs Bild. Zeitlupe mitten in einem Found-Footage-Film? Genau…
Filmplakat: Paramount