Spotlight

SpotlightWenn man selbst als Journalist arbeitet, betrachtet man einen Film wie Spotlight natürlich mit besonderem Interesse. Ein gleichnamiges Investigativteam des „Boston Globe“ recherchiert darin gegen allerlei Widerstände einen gewaltigen Missbrauchsfall in der katholischen Kirche. Das Ganze basiert auf realen Ereignissen und darf als Loblied auf idealistischen, engagierten und ausdauernden Journalismus und die Macht des Aufklärerischen verstanden wissen. Mit Mark Ruffalo, Rachel McAdams, John Slattery und Michael Keaton ist das Investigativteam exzellent besetzt. In kleineren, eher zurückgenommenen Rollen tauchen zudem Stanley Tucci als Opferanwalt und Liev Schreiber als besonnener Chefredakteur auf. Letzterer hat hierbei eine der besten Rollen seiner Karriere erwischt. Regisseur Tom McCarthy inszeniert seine aufwühlende Geschichte ohne Hektik und überflüssige Dramatik. Stattdessen konzentriert er sich ganz auf die mühsame Recherchearbeit seiner Helden, die er nicht als solche feiert. Wenngleich er Journalismus darstellt, wie er idealerweise funktionieren kann, glorifiziert er ihn jedoch nicht nur: Auch Mitarbeiter des „Boston Globe“ haben versagt und sich zunächst mit einer schlechten Sache gemein gemacht. Dennoch: Als Journalist empfinde ich diesen Film als ungemein motivierend. Ein weniger guter Film zum selben Thema hätte das womöglich nicht geleistet.

 

 

Filmplakat: Paramount

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