Das Szenario ist so simpel wie beängstigend: In einem vertikalen Gefängnis mit dutzenden Ebenen teilen sich jeweils zwei Inhaftierte eine Zelle. In der Mitte der Räume klafft ein riesiges Loch, durch das einmal täglich eine Plattform mit Essen von oben nach unten fährt. Wer zuerst dran ist, hat eine große Auswahl; wer weit unten wohnt, bekommt nur noch die Reste – im besten Fall. Genau wie in „Cube“ und ähnlich dystopischen SciFi-Horrorfilmen sollte man in The Platform nicht auf Erklärungen warten. Unter welchen Umständen eine solch menschenverachtende Anstalt entstehen konnte, bleibt bis zum Ende offen. Interessant sind neben der schrittweisen Erkundung des Gebäudes vor allem die Fragen zum Zustand einer Gemeinschaft, in der es um Verteilungskämpfe, Egoismus und Solidarität geht. Leider ruiniert der letzte Akt einen bis dahin gelungenen Film, der nun ins Spirituelle abrutscht und nicht plausibel erklären kann, warum die Charaktere davon überzeugt sind, mit ihren finalen Handlungen den Weg in ein besseres Leben gefunden zu haben.
Filmplakat: Netflix