Oder auch: The Wolf of Wahnsinn. Dreimal war Leo DiCaprio bereits für einen Oscar nominiert. Heute folgte Nominierung Nr. 4. Die hat er sich verdient – denn so gut wie in TWOWS war er wohl noch nie. Endlich gelingen ihm alle Nuancen, endlich meistert er auch jene Szenen ohne Overacting, die regelrecht dazu einladen. „TWOWS“ ist einer der besten Filme in der nicht gerade highlightarmen Karriere des Martin Scorsese. 180 Minuten Gier und Exzess ohne Limit, immer mehr mehr mehr. Ohne den erhobenen Zeigefinger und die Stimme, die im Hintergrund warnt: Wir lachen jetzt zwar alle, aber die Realität ist ja ähnlich und echt übel. Es ist Scorsese hoch anzurechnen, dass die – teils wohl hemmungslos übertriebenen – Bilder da ganz für sich sprechen. Die dramaturgische Konstruktion zahlreicher langer Szenen ist meisterhaft. Die Dialoge sitzen perfekt. Und an die Sequenz, in der die Drogen bei Leo und Jonah Hill einmal voll reinhauen, wird man sich in 20 Jahren noch erinnern. Ebenso wie an diese irrsinnige Komödie insgesamt, die das Zeug zum Klassiker hat. In der IMDb klopft sie bereits an der Tür zur All-Time-Top50 an.
Filmplakat: Universal