Wish I Was Here

R_Wish_I_Was_Here_4Unfassbare zehn Jahre hat uns Zach Braff nach seinem großartigen „Garden State“ auf den nächsten Film warten lassen. Dieser ist seinem Erstling sehr ähnlich, u.a. weil Braff selbst wieder die Hauptrolle übernimmt und Wish I Was Here ebenfalls ein Generationenporträt ist, diesmal der Mittdreißiger. Weniger geht es diesmal darum, seinen Platz in der Welt zu finden, als ihn zu behaupten. Dazu findet Braff wieder schöne Bilder, tolle Musik sowie sehr viele kluge und witzige Dialoge. Aber das reicht nicht. Denn anders als bei „Garden State“, wo das alles perfekt miteinander ausbalanciert wurde und funktionierte, trifft Braff diesmal viel zu häufig nicht den richtigen Ton. Schon ganz grundsätzlich kann man es langweilig finden, die vermeintlichen Probleme einer gehobenen amerikanischen Mittelschichtfamilie vorgekaut zu bekommen. Viel problematischer als das ist aber die Inszenierung: Es müssen immer die großen Weisheiten sein, die ganz starken Gefühle. Um das zu verdeutlichen, vergeht kaum eine Minute ohne Musik, die einem erklären möchte, was die Charaktere gerade fühlen. „Wish I Was Here“ wirkt so unglaublich bemüht, dass es anstrengt. Schade. Hoffentlich nimmt sich Braff die Kritik, die ihm von allen Seiten entgegen schlägt, zu Herzen und macht es beim nächsten Mal wieder besser. Leicht gehobenes Mittelmaß ist für ein Talent seiner Klasse, das einen so ausgezeichneten Blick für die Besonderheiten und Skurrilitäten des Alltags hat, einfach zu wenig.

 

Filmplakat: Wild Bunch

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