The Big Short

The Big ShortDas Starvehikel The Big Short lief lange Zeit vollkommen unter dem Radar. Warf man Ende 2015 einen Blick auf die damaligen Oscar-Favoriten, erschienen Titel wie „Spotlight“, „Carol“ oder „Steve Jobs“, nicht aber jener Film über die Finanzkrise, der mit Christian Bale, Ryan Gosling, Brad Pitt und Steve Carell überdurchschnittlich prominent besetzt ist. Dass „The Big Short“ Anfang 2016 mal kurzzeitig zum Topfavoriten für den Oscar-Triumph aufstieg, kam deswegen eigentlich nur unter diesen Ausgangsbedingungen überraschend. Ein bemerkenswerter Film ist er allemal. Episodenhaft erzählt er die Geschichte verschiedener Personen, die in irgendeiner Weise auf die 2007 beginnende Finanzkrise vorbereitet waren. Sie wetteten gegen das amerikanische Wirtschafts- und Finanzsystem, um selbst von jenem Niedergang zu profitieren, der allein in den USA mehrere Millionen Menschen arbeits- und obdachlos machte. Das alles erzählt Regisseur Adam McKay hemmungslos polemisch, ohne viel Sinn für Zwischentöne und gerade deshalb auch ziemlich unterhaltsam. Immer wieder springen sich selbst spielende Promis wie Margot Robbie oder Selena Gomez ins Bild und erklären Sinn, Zweck und Nebenwirkungen der zwielichtigen Finanzprodukte. Als Zuschauer muss man jedoch tief in der Materie drin stecken, um wirklich den Durchblick zu behalten. Die Charaktere durchbrechen immer wieder die „vierte Wand“ und erzählen dem Publikum dabei unter anderem, dass das, was es gerade sieht, eigentlich nicht dem entspricht, was sich tatsächlich ereignet haben soll. Auch wegen solcher Einfälle wirkt „The Big Short“ sehr lebendig. Das Einzige, was dem Streifen letztlich abgeht, ist ein emotionaler Zugang zu dem wilden Treiben.

 

 

Filmplakat: Paramount

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