Saving Mr. Banks

saving_mr_banks-posterAchtung: Dies ist ein Film über ein Frau – eine Frau, die weder jung ist, noch auf eine niedlich-attraktive Art sympathisch, noch mit einer amourösen oder sonst wie sexuellen Verbindung zu ei-nem Mann konfrontiert ist. Nach allen bestehenden Regeln der Unterhaltungsindustrie dürfte dieser Film nicht erfolgreich sein, wenn es ihm überhaupt vergönnt wäre, produziert worden zu sein. Es ist die auf wahren Begebenheiten beruhende Geschichte der Autorin P. L. Travers, die aus dem hei-matlichen England nach Hollywood reißt, um die aus ihrer finanziellen Not bewilligte Adaption ihres Buches „Mary Poppins“ zu beraten und genau genommen zu überwachen. Dabei wird sie mit Erinnerungen an ihre Jugend konfrontiert, die sie überhaupt zum Schreiben von „Mary Poppins“ veranlassten. Dass Saving Mr. Banks umgesetzt werden konnte, hängt gewiss auch damit zusammen, dass darin Walt Disney und sein Studio höchstselbst die Verfilmung von „Mary Poppins“ umzusetzen gedenken, und somit der auf dem Kinoplakat passend symbolische Schatten der mächtigen Mickey Mouse hinter sowohl über dem Marketing des Films als auch über der Rahmenstruktur der Erzählung hängt – und hin und wieder den Eindruck erwecken lässt, es ginge hier um ihn Walt Disney (oder den charmanten Mr. Tom Hanks). Aber Walt Disney ist nur Anstoß und Nebenfigur. Das Herz ist die grummelige Autorin. „Saving Mr. Banks“ ist ein Film mit einer bescheidenen Geschichte auf großer Bühne, herausragende Darsteller im kleinen Quasi-Kammerspiel, majestätische Musik zu einer sehr persönlichen Handlung. Emma Thompson hätte eine Oscar-Nominierung verdient gehabt. Aber wichtig ist nur, dass dieser Film entstehen konnte.

 

Filmplakat: Walt Disney

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